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Manthey-Racing siegt beim Sechs-Stunden-Rennen

Meuspath. Beim fünften Saisonlauf der VLN Langstreckenmeisterschaft konnte Manthey-Racing wie schon im Vorjahr den Gesamtsieg auf der Nürburgring-Nordschleife einfahren. Die Porsche-Werksfahrer Romain Dumas und Kevin Estre sowie Porsche Young Professional Mathieu Jaminet setzten sich am Samstag mit ihrem Porsche 911 GT3 R am Ende gegen die Markenkollegen von Falken Motorsports und den Audi R8 von Phoenix Racing durch. Für Manthey-Racing ist es im fünften Rennen der fünfte Podestbesuch in der VLN-Saison 2017.

Das erste Renndrittel des Sechs-Stunden-Rennens war geprägt von zahlreichen Kollisionen und damit verbundenen Slow-Zones. Als sich das Feld beruhigt hatte, machte Petrus schnellen Rundenzeiten einen Strich durch die Rechnung. Nachdem zunächst nur an einigen wenigen Streckenabschnitten eine feuchte Fahrbahn gemeldet wurde, war nach etwa drei Stunden Rennzeit die komplette Nordschleife nass. Hier brillierte Manthey-Racing mit einer perfekten Reifen-Strategie.

Dumas hatte nach Runde sieben das Lenkrad von Estre übernommen und holte sich mit einem sehenswerten Überholmanöver beim Einbiegen auf die Nordschleife zwischenzeitlich Rang eins. Doch die Führung wechselte im weiteren Rennverlauf und erst nach der Übergabe von Jaminet auf Estre und dem zeitgleichen Wechsel von Slick- auf Regenreifen war der Sieg in trockenen Tüchern. Bei den Markenkollegen von Falken Motorsports setzte man erst zwei Runden später auf profilierte Pneus – zu spät, wie sich am Ende heraus stellen sollte. Nach sechs Stunden fuhr „Grello“ mit einem Vorsprung von 3:18.233 Minuten über die Ziellinie.

Nicht nach Plan lief das Rennen hingegen für die Startnummer 12 um die Piloten Otto Klohs, Robert Renauer und Doppelstarter Mathieu Jaminet. Letzterer hatte in der Startphase Pech, als er in Folge einer Kettenreaktion in Kurve eins am Heck getroffen wurde und sich drehte. Der Franzose steuerte für einen kurzen Check die Manthey-Box an und begann dann eine sehenswerte Aufholjagd, bei der ihm im zwölften Umlauf in 8:10.958 Minuten sogar die schnellste Rennrunde gelang. Otto Klohs schnupperte nach dem Fahrerwechsel bereits wieder an den Top-20, bevor der Ludwigshafener mit einem Konkurrenten kollidierte und das Rennen vorzeitig beenden musste.

Licht und Schatten gab es auch beim Porsche Cayman GT4 CS MR mit der Nummer 170 (Christoph Breuer, Moritz Oberheim, Lars Kern) in der Entwicklungsklasse SPX. Einem durchwachsenen Qualifying folgte eine starke Startphase, bei der vor allem das Fahrwerk einen guten Eindruck hinterließ. Beim obligatorischen Fahrerwechsel wurde jedoch ein Problem mit dem Getriebe bemerkt, so dass aus Sicherheitsgründen nicht die volle Renndistanz absolviert wurde. Der nächste VLN-Lauf findet mit dem 40. RCM DMV Grenzlandrennen am 2. September statt.

Erfolg bei einem Sechs-Stunden-Rennen hat im Hause Manthey-Racing mittlerweile Tradition: Manthey-Racing und Raeder Motorsport gewannen bei den Sechs-Stunden-Rennen im Rahmen der VLN in den vergangenen 15 Jahren insgesamt acht Mal. Zudem standen sie 14 Mal auf dem Podium. Im Jahr 2010 belegte Manthey-Racing sogar komplett die ersten drei Plätze.
 

Über den 5. VLN-Lauf:

Bernhard Demmer (Teammanager #911 Porsche 911 GT3 R):
„Das war typisches Eifelwetter. Wir haben mit viel Gefühl und vier verschiedenen Radaren versucht, das Wetter zu verstehen. Das war nicht ganz einfach, aber wir haben Entscheidungen getroffen, die am Ende immer richtig waren. Natürlich gehört da auch ein wenig Glück dazu, und wir haben auch ganz schön gezittert, weil sich die Ergebnisse unserer Entscheidungen immer erst mit Verzögerung eingestellt haben. Aber am Ende hat es perfekt gepasst und die Fahrer und das Team haben einen perfekten, fehlerfreien Job gemacht.“

Kevin Estre (#911 Porsche 911 GT3 R):
„Das war heute wirklich ein verrücktes Rennen. Wir sind im Trockenen gestartet und nach zwei Stunden fing es an zu regnen. Wir blieben lange auf Slicks, haben aber zum richtigen Zeitpunkt auf Regenreifen gewechselt und sie dann bis zum Schluss drauf gelassen. Ich bin das Rennen dann auch bis zum Ende durchgefahren, weil wir so die Veränderungen der Streckenverhältnisse am besten beurteilen konnten.“

Mathieu Jaminet (#911 Porsche 911 GT3 R / #12 Porsche 911 GT3 R):
„Ich war heute auf der Nummer 12 und der Nummer 911 unterwegs. Auf der 12 bin ich den Start gefahren, wurde aber leider in der ersten Kurve gedreht. Nachdem ich auf dem Auto die schnellste Runde des Rennens gefahren bin, ging es für mich nach dem Fahrerwechsel direkt im Grello weiter. Da musste ich zwischenzeitlich mit Slicks im Regen fahren, aber ich bin ganz gut durchgekommen. Romain und Kevin haben auch einen tollen Job gemacht, und so holten wir dann den Sieg.“

Otto Klohs (#12 Porsche 911 GT3 R):
„Im Bereich Brünnchen habe ich hinten einen Treffer bekommen, wurde umgedreht und bin mit der rechten Seite in die Leitplanke eingeschlagen. Dabei ist die Lenkstange ist gebrochen und das Rennen war für uns damit leider vorzeitig beendet.“

Moritz Oberheim (#170 Porsche Cayman GT4 CS MR):
„Der Start verlief reibungslos. Vor mir sind ein paar Unfälle passiert, aber denen konnte ich gut ausweichen. Ich hatte dann ein wenig Verkehr und konnte deshalb nicht die schnellsten Zeiten fahren. Aber das war gar nicht so schlimm, ich war sehr zufrieden mit dem Auto. Beim Fahrerwechsel bemerkten wir dann jedoch ein wenig Rauchentwicklung im Getriebebereich. Wir haben uns dann entscheiden, das Fahrzeug vorzeitig aus dem Rennen zu nehmen, um das Problem in Ruhe untersuchen zu können.“